Lazarettwagen der Heeresfeldbahn des 2. Weltkrieges

Mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens im 19. Jahrhundert entdeckte auch das Militär die Vorzüge dieses neuartigen Transportmittels. Mit der Eisenbahn konnten große Mengen an Nachschub und Truppenteile schnell und effizient transportiert werden.
Für den Transport an den Frontlinien wurden in den Weltkriegen schmalspurige Feldbahnen eingesetzt, die sog. Heeresfeldbahnen. Aufgebaut und betrieben wurden diese von eigens geschulten Truppen, den Eisenbahnpionieren.
Spezielle militärische Normungsausschüsse entwickelten standardisierte Gleise, Lokomotiven und Wagen für die Heeresfeldbahnen. Hierzu gehörte auch der hier vorgestellte vierachsige Personenwagen für den Soldaten- und Verwundetentransport. Dieser Lazarettwagen bestand aus zwei gebremsten und gefederten Drehgestellen, die auch einzeln als Güterwagen verwendet werden konnten, sowie aus dem aufgesetzten Wagenkasten selbst.
Nach dem 2. Weltkrieg fanden sich einige Wagenkästen in Sachsen wieder, die als Hühnerställe, Abstell- und Lagerräume eine zivile Nutzung fanden. Die Drehgestelle fehlten durchweg. Unser Wagenkasten des Baujahres 1942 hat bis 1999 als Geräteschuppen in einem Rangierbahnhof bei Leipzig überlebt und wurde 1999 vom Münsterländischen Feldbahnmuseum e.V. übernommen. Die erforderlichen Drehgestelle wurden nach alten Zeichnungen nachgebaut. Er Wagenkasten findet sich derzeit in Restaurierung.
