Wurfschaufellader aus dem Bergbau unter Tage

Die so genannten Wurfschauffellader wurden in den 1950 er Jahre entwickelt, um die Ladetätigkeit im Stollenbau zu vereinfachen. Bis dato musste das sog. Haufwerk, also das nach dem Sprengen erzeugte Schüttgut von Hand mit Schaufeln in Loren verladen werden. Mit den Wurfschaufelladern begann in den fünfziger Jahren die Mechanisierung im Bergbau. Ein guter Bergmann konnte mit einem Wurfschaufellader im Streckenvortrieb etwa so viel wegladen, wie sonst drei Bergleute von Hand. Händische Ladearbeit war immer Knochenarbeit, insofern ist hier der technische Fortschritt zu begrüßen.
Da die Maschinen gleisgebunden sind, eigneten sie sich vor allem zum Streckenvortrieb. Mit zwei Hebeln, die auf zwei Druckluftmotoren wirken, wird die Lademaschine von der Seite bedient. Sie fährt auf einem kurzen Gleisstück, das vor dem Sprengen bis vor die Ortsbrust verlegt worden ist, in das losgesprengte Haufwerk und lädt es nach hinten in einen angehängten Förderwagen.
Unser Wurfschauffellader wurde in den 1950er Jahren von der schwedischen Firma Atlas Copco gebaut und an das Erzbergwerk Ramsbeck in Bestwig/ Sauerland geliefert. 1974 wurde in dieser Blei und Zink fördernden Grube die Förderung eingestellt und das Inventar aufgelöst. Über verschiedene private und museale Hände gelangte der Lader im Jahre 2001 im verheerenden Zustand an das Münsterländische Feldbahnmuseum e.V.
