Pferdeförderung

Unser „Esel aus Wesel“ verkörpert seit 2008 die Pferdeförderung, hier vor einem rekonstruierten Förderwagen des Ibbenbürener Bergwerks aus der Zeit des 19. Jahrhunderts.

Mehr als 100 Jahre wurden Grubenpferde im Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet und im Ibbenbürener Revier eingesetzt. Erstmals zum Einsatz kamen sie um 1850. Erst um 1900 lösten erste Lokomotiven die Grubenpferde in der untertätigen Förderung ab. Bis dahin transportierten sie Kohlen, Berge sowie sämtliche Materialien, die unter Tage benötigt wurden. Je nach Stockmaß und Körperbau zog ein Pferd bis zu 10 Wagen. Besonders beliebt waren Isländer und Shetlandponys, denn sie waren trittsicher, klein, kräftig und besaßen ein fügsames Gemüt. Außerhalb ihres Einsatzes wurden für die Pferde schachnah am Füllort untertage Ställe eingerichtet, wo die Pferde fürsorglich von Bergleuten mit Einstreu, Wasser und Heu versorgt wurden. So manche Kameradschaft zwischen Menschen und Tier wurde gepflegt; so manches Butterbrot geteilt.

Zur Blütezeit des Einsatzes von Grubenpferden waren allein im Ruhrgebiet mehr als 8000 Pferde im Einsatz; noch 1956 wurden etwa 400 Grubenpferde im Ruhrbergbau eingesetzt. In Deutschland verließ am 22. Juni 1966 das letzte deutsche Grubenpferd namens Tobias die Recklinghauser Zeche General Blumenthal. Auf einigen kleineren Gruben Deutschlands kamen Grubenpferde im Tagesförderbetrieb noch bis Anfang der 1970er Jahre zum Einsatz.

(Quelle: Steinkohle, Heft 05/2011)

„Unser“ Esel stand als bunter Werbeträger in der Stadt Wesel und kam 2007 zu uns. Nach artgerechter Umlackierung dokumentiert dieser das älteste Zugmittel auf Feldbahnschienen und hat als pflegeleichtes Zugtier eines Förderwagens sein Gnadenbrot bei uns gefunden.  

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