Hopsten: Bauunternehmen Schröer-Schütte
Das Bauunternehmen Schröer-Schütte erwarb 1938 von der Kölner Lokomotivfabrik Klöckner-Humboldt-Deutz AG seine vermutlich erste Feldbahnlokomotive für den Einsatz auf temporären Erdbaustellen. Hierzu gehörten nachweislich:
- Bau und Instandhaltung des Behelfsflugplatzes in Hörstel-Dreierwalde im zweiten Weltkrieg
- Bau von Seitengräben des Mittellandkanals zwischen Wittlage und Bohmte
- Bewegung von Erdmassen auf verschiedene Brückenbaustellen
Letzte Baustelle mit Feldbahneinsatz waren um 1960 Erdarbeiten zum Bau des neuen Friedhofes in Hopsten. Hierzu wurde eine Feldbahnlokomotive von der Firma Hollweg Kümpers & Co aus Hörstel gebraucht beschafft. Sie war dort im Gravenhorster Steinbruch im Einsatz. Der Betriebsleiter von Hollweg Kümpers & Co war dem Bauunternehmer gut bekannt; hatte er doch während und nach dem zweiten Weltkrieg bei Schröer-Schütte eine kleine Wohnung. Die Kipploren und ein Teil des Gleismaterials wurden später verkauft bzw. verschrottet. Die Loks fanden jedoch in einem Lagerschuppen des Bauunternehmens für mögliche spätere Einsätze einen trockenen Unterstand. Nach annähernd 30 Jahren Dornröschenschlaf übernahm das Münsterländische Feldbahnmuseum e.V.1989 die Lokomotiven und verbliebene Reste des Gleisbestandes.
Bild | Hersteller | Fabr.Nr. | Baujahr | Bauart | Typ | Leistung | Gewicht | Einsatzgeschichte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutz | 22764 | 1938 | Bdm | MLH714F | 8/9 PS | 2.000 kg | 1938 neu beschafft, 1989 an Münsterländisches Feldbahnmuseum | |
Diema | 1569 | 1953 | Bdm | DS16 | 16/17 PS | 3.500 kg | neu an Hollweg, Kümpers & Co, Gravenhorster Steinbrüche, Rheine; vor 1960 an Bauunternehmen Schröer – Schütte, Hopsten; 1989 an Münsterländisches Feldbahnmuseum | |
Kipploren |
B= zweiachsig, gekuppelte Achsen
dm= Dieselmotor, mechanisches Schaltgetriebe